Kurs-Gewinn-Verhältnis
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis, häufig einfach mit KGV abgekürzt, entstammt dem Fachgebiet der Betriebswirtschaftslehre und ist eine einfache Kennzahl zur Bewertung von börsennotierten Unternehmen. Zur Berechnung wird der aktuelle Aktienkurs einer beliebigen Firma mit dem von dieser Firma erwirtschafteten Gewinn je Aktie in Relation gesetzt. Dabei gelten Unternehmen mit einem hohen KGV tendenziell als teuer und überbewertet, solche mit geringem KGV tendenziell als günstig und unterbewertet. Dies sind allerdings nur grobe Einschätzungen und reichen keinesfalls aus, um eine fundierte Anlageentscheidung zu treffen.
Ein häufig zu beobachtendes Problem beim KGV besteht beispielsweise in den unzureichenden Gewinnerwartungen der Analysten bezüglich einer bestimmten Aktie. Wenn zur Berechnung der Kennzahl also Prognosewerte zusammengetragen werden, sollte die Aussagekraft des KGV aufgrund der Unsicherheit des Divisors kritisch hinterfragt werden. Als sicher gelten nur diejenigen Werte, die auf tatsächlichen Daten wie dem Gewinn der vergangenen Geschäftsperioden basieren.
Ferner sei nochmals darauf verwiesen, dass ein hohes KGV nicht ohne Weiteres mit einer Überbewertung des betrachteten Unternehmens gleichzusetzen ist. Weist letzteres beispielsweise überdurchschnittliche Wachstumsquoten auf, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch künftig beibehalten werden können, kann selbst ein exemplarisches KGV in Höhe von 40 noch gerechtfertigt sein. Wichtig zu merken ist somit, dass das KGV allenfalls als grobe Orientierung gelten kann und zudem stets vor dem Hintergrund der Marktbedingungen betrachtet werden muss.