Die erneuerbaren Energien nehmen mittlerweile nicht nur in Deutschland einen großen Stellenwert ein. Sie dienen in erster Linie der Stromerzeugung, sind allerdings insbesondere aufgrund der aktuellen Gaskrise auch im Bereich der Heizwärme von immer größerer Relevanz. Zu den erneuerbaren Energien zählt unter anderem die Solarenergie. Diese hat den großen Vorteil, dass sie durch die Sonne nahezu unbegrenzt zur Verfügung steht.
Schon seit vielen Jahren werden hierzulande immer mehr Solarparks geschaffen, durch die Strom erzeugt werden kann. Da es sich definitiv weiterhin um einen Wachstumsmarkt handelt, ist es für viele Anleger interessant, in Solarparks zu investieren. Ein Solarinvestment kann unter anderem auch mittels Crowdinvesting erfolgen, indem Anleger ganz gezielt in Solarprojekte Kapital anlegen.
Interessante Daten und Zahlen zur Solarenergie in Deutschland
Wer sich mit einer Geldanlage beschäftigt, der sollte zunächst einige Informationen einholen. Das gilt selbstverständlich auch unter der Voraussetzung, dass Sie über ein Solarinvestment nachdenken. Interessant ist zum Beispiel, dass die erneuerbaren Energien mittlerweile einen Anteil von über 50 Prozent am sogenannten Energiemix in Deutschland haben. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte des Stroms heutzutage durch erneuerbare Energien erfolgt, wobei die Aufteilung in 2020 innerhalb des Energiemixes wie folgt aus:
- Windkraft: 27 %
- Braunkohle: 16,8 %
- Kernenergie: 12,5 %
- Gas: 12,1 %
- Solarenergie: 10,5 %
- Steinkohle: 7,3 %
Bisher wird dementsprechend etwa ein Zehntel des Strombedarfs durch die Solarenergie abgedeckt, sodass es hier definitiv noch ein erhebliches Ausweitungspotenzial gibt. Das wiederum ist für Anleger interessant, die zum Beispiel in einen Solarpark investieren möchten.
Welchen enormen Möglichkeiten hier zur Verfügung stehen, zeigen zum Beispiel die weltweit größten Solarparks. Deren Leistung bewegt sich in der Spitze zwischen 2.000 und 2.200 MW (Megawatt). Diese Anlagen befinden sich in erster Linie in den folgenden Ländern und Regionen:
- China
- Indien
- Naher Osten
Die größten Solarparks in Europa gibt es vor allen Dingen in Südeuropa, wo die entsprechenden Anlagen eine Leistung von teilweise mehr als 500 MW haben. Deutschland steht hier noch etwas zurück. Der größte Solarpark im Bundesgebiet befindet sich in Brandenburg und hat eine Spitzenleistung von knapp 200 MW. Die durchschnittliche Leistung der Solarparks hierzulande beläuft sich auf 5 bis 25 Megawatt Leistungspeak.
Wie in Solarenergie investieren?
Wer in Solarenergie investieren möchte, hat eine Vielzahl von Möglichkeiten mit unterschiedlichen Auswirkungen. Neben konventionellen Aktien, ETFs und Fonds sind vor allem Projekte zur Gründung und Errichtung von Solarparks für viele Anleger interessant.
Solaraktienfonds
Anleger können sich für einen Solaraktienfonds entscheiden, in dem die Aktien zahlreicher Unternehmen des Solarsektors in einem Solarfonds zusammengefasst sind. Das Risiko einer Anlage in einen solchen thematischen Fonds ist breiter gestreut als bei einer Investition in einzelne Aktien. Bei aktiv gemanagten Aktienfonds sind die Fondsmanager für die Auswahl und Allokation der Aktien zuständig, was den Anlegern Zeit spart, allerdings auf Kosten der entsprechenden Gebühren. Diese Anlagemethode hat keine Auswirkungen auf das direkte Wachstum der erneuerbaren Energien.
Solaranleihen
Investoren gewähren Solarunternehmen über Anleihen Kredite und erhalten dafür einen festen Zinssatz. Diese regelmäßige Auszahlung bietet Planungssicherheit. Im Gegensatz dazu haben die Darlehensgeber kaum Einblick in die Entwicklung der Investition. Da es außerdem keinen Markt für den Handel mit Anleihen gibt, ist das Finanzinstrument relativ starr.
Genossenschaften
Investoren in einer Genossenschaft werden durch ihre Investition zu Miteigentümern oder Mitunternehmern. In der Regel haben diese Arten von Organisationen eine starke lokale Basis. Jedes Mitglied hat ein Mitspracherecht bei den Entscheidungen, unabhängig von der Höhe seiner Investition. Dies hat seine Vorteile (wie den demokratischen Charakter der Investition), kann aber auch zu langsameren Abstimmungsverfahren führen. Ein kompetentes Managementteam ist ebenfalls eine Notwendigkeit.
Crowdinvesting
Falls Sie sich mit dem Gedanken beschäftigen, in Solarparks zu investieren, funktioniert das unter anderem mittels Crowdinvesting. Das Crowdfunding, in dem Fall genauer gesagt das Crowdinvesting, stellt interessierten Anlegern die Möglichkeit zur Verfügung, durch ein Solarinvestment zum weiteren Voranschreiten der Energiewende beizutragen.
Beim Crowdinvesting investieren viele Anleger (die „Crowd“) Geld in ein Projekt wie z. B. einen Solarpark. Dies wird in der Regel mit Zinsen vergütet. Über Crowdfunding-Plattformen können Investoren oft mit kleinen Beträgen, z.B. 100 Euro, einsteigen. Der Vertrag zwischen der Projektgesellschaft und dem Investor wird in der Regel in Form eines Genussscheins oder Nachrangdarlehens gestaltet.
Diese Genussrechte sind durch einen Genussschein abgesichert, der dem Anleger im Falle einer Liquidation des Unternehmens das Recht auf eine Beteiligung am Gewinn und am Liquidationserlös gibt. Derartige Verträge können hinsichtlich der Verzinsung, des Gewinns, der Rückzahlung und der Rechte unterschiedlich ausgestaltet sein. Die Genussrechtsinhaber haben kein Stimmrecht und werden im Falle eines Konkurses erst nach allen anderen Gläubigern befriedigt.
Investoren, die einem Solarprojekt oder -unternehmen ihr Geld über ein nachrangiges Darlehen leihen, erhalten einen höheren Zinssatz als üblich, sind aber auch einem größeren Risiko ausgesetzt. Sollte das Projekt oder das Unternehmen zahlungsunfähig werden, sind diese Investoren im Vergleich zu anderen Gläubigern nachrangig.
Welche Vorteile haben Unternehmen beim Crowdinvesting?
Wenn Unternehmen einen neuen Solarpark errichten wollen und dementsprechend finanzieren möchten, dann stellt das Crowdinvesting mittlerweile eine sehr gute Option dar. Ein Vorteil sehen die Unternehmen darin, dass sie eine von Banken unabhängige Finanzierung durchführen können. So wird auf der einen Seite die existierende Kreditlinie geschont und auf der anderen Seite sind die Voraussetzungen für die Kreditvergabe beim Crowdinvesting in der Regel nicht so streng, bis es beim Bankkredit der Fall ist. Der Grund besteht darin, dass das Risiko des einzelnen Kapitalgebers vom Betrag her deutlich geringer ist, als wenn ein Kreditinstitut die volle Summe zur Verfügung stellen müsste, die zur Finanzierung des neuen Solarparks benötigt wird.
Ein weiterer Vorteil für Unternehmen kann darin bestehen, dass eine gewisse Beziehung zu den Anlegern aufgebaut wird und diese vielleicht später sogar Produkte nutzen, wie eine eigene Solaranlage auf dem Dach. Zudem ist die Finanzierung mittels Crowdinvesting insbesondere für Unternehmen mit einer hohen Kreditwürdigkeit nicht selten günstiger, als wenn ein Bankkredit in Anspruch genommen wird. Vor allem für StartUps bietet sich die Schwarmfinanzierung an, weil Banken in dem Fall öfter noch nicht dazu bereit sind, höhere Kredite zu vergeben.
Zusammengefasst profitieren Unternehmen demnach von folgenden Vorteilen des Crowdinvesting, falls zum Beispiel ein neues Solarpark errichtet und finanziert werden soll:
- Bankenunabhängige Finanzierung
- Bindung der Kapitalgeber
- Schonen der Kreditlinie
- Einfache und transparente Finanzierung
- Manchmal günstiger als Bankkredit
Welche Fragen sollten Anleger sich stellen?
Bevor Sie sich für ein Solarinvestment entscheiden und Geld in Solarparks investieren, sollten Sie sich im Hinblick auf das entsprechende Projekt einige Fragen stellen. Da Sie immerhin eigenes Kapital investieren, sollten Sie zumindest grundlegend abschätzen können, ob das veröffentlichte Projekt gute Aussichten auf Erfolg hat. Um das herauszufinden, können insbesondere die folgenden Fragen hilfreich sein:
- Wie viel Energie kann der Solarpark produzieren?
- In welchem Umfang und zu welchem Preis kann die erzeugte Solarenergie veräußert werden?
- Wird das Unternehmen so erfolgreich arbeiten können, dass ich mein Kapital zurückerhalte?
Die geplante Erzeugungskapazität wird im Rahmen des Solarprojektes in der Regel angegeben. Dieses Details können Sie demzufolge der Projektbeschreibung entnehmen. Schwieriger wird es mit der Beurteilung, ob das Unternehmen auch in der Lage sein wird, die durch die Solaranlage produzierten Energie zu verkaufen und wenn ja, ob dafür auch ein wirtschaftlicher Preis erzielt werden kann. Hier ist unter Umständen etwas Eigeninitiative notwendig, um die entsprechenden Informationen zu sammeln.
Welche Vorteile bietet ein Solarinvestment mittels Crowdinvesting für Anleger?
Nicht nur kapitalsuchende Unternehmen profitieren beim geplanten Bau und Betrieb einer Solarparks vom Crowdinvesting, sondern Gleiches gilt für interessierte Anleger. Zu den großen Vorteilen des Investierens in Solarparks mittels Crowdinvesting zählen:
- Beitrag zum Vorantreiben der Energiewende und damit zum Klimaschutz leisten
- Erzielen einer guten Rendite
- Einfache, verständliche und transparente Geldanlage
- Mindestanlagesumme oft lediglich 100 bis 500 Euro
- Aufteilung des Kapitals auf mehrere Projekte problemlos möglich
- Unternehmen werden von der Plattform oft auf Bonität hin überprüft und in Bonitätsklassen eingeteilt
Neben dem ökologischen Aspekt, dass sie mittels Crowdinvesting durch ein Solarinvestment etwas zur Energiewende und damit zum Klimaschutz beitragen können, steht für die meisten Anleger natürlich auch der Renditeaspekt im Vordergrund. Bei derartigen Energieprojekten können die Jahresrenditen im günstigen Fall durchaus zwischen fünf und neun Prozent betragen.
Das ist ein Ertrag, den Sie so mit nur wenigen anderen Geldanlagen erzielen können, die nicht in den hochspekulativen Bereich fallen. Dennoch müssen Sie auch beim Crowdinvesting bedenken, dass Sie durch die Unternehmensbeteiligung natürlich ein nicht unerhebliches Risiko eingehen. Dieses können Sie allerdings reduzieren, indem Sie sich zum Beispiel dafür entscheiden, Ihr Kapitals auf mehrere, interessante Solarparkprojekte zu verteilen.
Fazit zum Solarinvestment mittels Crowdinvesting
Sowohl für Kapital suchende Unternehmen als auch für Anleger sind Solarinvestments mittels Crowdinvesting eine äußerst interessante Variante. Unternehmen können sich auf diese Weise Kapital beschaffen, um neue Solarparks zu errichten und später zu betreiben. Anleger können auf der anderen Seite die Energiewende unterstützen, den Klimaschutz fördern und dabei noch eine durchaus gute Rendite mit dem Investieren in Solarenergie erzielen.
Häufige Fragen zum Investieren in Solarparks
Solarparks sind große Anlagen, die aufgrund der vorhandenen Sonnenenergie Solarzellen installiert haben, um Energie zu erzeugen.
Investitionen in Solarparks sind eine sinnvolle und nachhaltige Investition, die zur Energiewende und zur Unterstützung von erneuerbaren Energien beiträgt. Investitionen in Solarparks können attraktive Renditen bieten und dazu beitragen, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen und den CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Es gibt verschiedene Arten von Investitionen in Solarparks, wie zum Beispiel direkte Investitionen, indirekte Investitionen über Solarfonds oder Beteiligungen an Solarparks.
Wie bei jeder Investition gibt es auch beim Investieren in Solarparks Risiken, wie zum Beispiel politische Veränderungen, technologische Entwicklungen oder Wetterbedingungen, die die Leistung beeinträchtigen können und das Risiko eines Totalverlustes.
Investitionen in Solarparks können von den gesetzlichen Fördermechanismen profitieren und eine stabilen und vorhersehbaren Einkommensströme bieten durch den hohen Anteil der erneuerbaren Energien.